Erinnerung und Begegnung - Urenkel der Familie Kohlhagen in Korbach
Im September 2025 besuchten Maxwell und Alex Berry aus New York und Kalifornien, Urenkel der jüdischen Familie Kohlhagen, die Hansestadt. Ihre Vorfahren führten bis zur NS-Zeit ein bekanntes Schuhgeschäft in der Stechbahn, bevor die Familie verfolgt, vertrieben und zum Teil ermordet wurde.
Im Rathaus wurden die Gäste von Bürgermeister Stefan Kieweg empfangen, der die Bedeutung solcher Begegnungen für die Erinnerungskultur hervorhob. Ein Eintrag ins Goldene Buch der Stadt machte den Besuch besonders bewegend. Begleitet von Historikerin Dr. Marion Lilienthal erkundeten die Brüder die Spuren ihrer Familie – vom ehemaligen Schuhhaus Kohlhagen bis zum jüdischen Friedhof. Dabei wurde deutlich: Die Geschichte ist geprägt von Flucht, Neuanfang in den USA, aber auch von Verlust und Leid durch die Shoah.
Für die Urenkel war der Besuch nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch ein Stück gelebte Familiengeschichte. „Es ist bewegend, hier zu sein, wo alles begann“, sagten sie. Mit Begegnungen wie dieser hält Korbach die Erinnerung an jüdisches Leben wach und schlägt Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Hintergrund: Das Schuhhaus Kohlhagen wurde 1909 von Schafti Kohlhagen in der Stech-bahn gegründet und war über Jahrzehnte eine bekannte Adresse in Korbach.