Lagerhäuser, Pranger, Rathaus und Hanse...
In der Stadt errichteten Kaufleute Lagerhäuser aus Stein und feste Steinmauern schützten die Bürger und ihren Besitz. Im Jahr 1188, als es viele heute bekannte Großstädte noch nicht einmal gab, erhielt Korbach schon das Stadtrecht.
Korbach gewann mehr und mehr an Ansehen und hatte nun auch eine eigene "Gerichtsbarkeit", dass heißt eigene Gerichte, die Urteile fällten. Spitzbuben und Straftäter wurden in Korbach bestraft. Diese Urteile und Strafen waren hart! Wer zum Beispiel das Marktrecht missbrauchte, falsch abwog oder überhöhte Preise forderte, der wurde mit einem Halseisen an den Pranger gekettet. Verurteilte wurden in einen großen Käfig eingeschlossen. Jeder, der vorbeikam, konnte so den Verurteilten sehen, sich über ihn lustig machen, ihn verspotten und "anspucken".
Geht doch einmal hinunter zum alten Markt in Korbach. Hier läuft euch beim Gedanken an diese Strafen sicher ein Schauer über den Rücken.
Korbach wurde größer! Längst war zur Altstadt eine Neustadt entstanden - außerhalb der alten Stadtmauern. Beide Städte vereinigten sich 1377 zu einer Stadt. Auf der bisherigen Grenze zwischen Altstadt und der Neustadt wurde das Rathaus, das Ihr ja kennt, gebaut.
Die Stadt wurde Mitglied der Hanse, einem Handelsbund. Die Hanse war eine Vereinigung wichtiger Städte in Deutschland (obwohl es Deutschland, so wie Ihr es heute kennt, natürlich noch nicht gab) und wichtigen Städten in anderen Ländern. Die Hanse bildete als Handelsbund einen großen Warenmarkt.
Hier wurden Waren, nicht nur aus fernen fremden Ländern, eingekauft und wieder weiterverkauft. Vor allem verfügte man über Lagermöglichkeiten in den Hansestädten. Solltet Ihr einmal nach Brügge in Belgien kommen, so fragt dort in der Tourist-Information einfach einmal nach, ob man die Hansestadt kennt - auch Brügge gehörte zur Hanse.
Korbach war eine reiche Stadt!